Und dann machen wir es uns gemütlich...

Es beginnt meistens rund um den ersten Advent. Eine allgemeine Hektik macht sich breit. Mit der ersten Weihnachtsdekoration stellen wir auch die These auf: Weihnachten wird wunderbar.

 

Um den Überblick zu behalten, greifen hier und da die Menschen zu Hilfsmitteln. Schnell wird eine Geschenke- und eine Einkaufsliste geschrieben. Einige dokumentieren gar, welchen Weihnachtsmarkt sie wann mit wem besuchen wollen. Oft endet das im Zettelchaos – und wenn wir mal ganz ehrlich sind, raubt es uns die Weihnachtsvorfreude, für die wir die Kleinen gerade jetzt umso mehr beneiden.

 

Warum machen wir uns immer wieder diesen Stress? Müssten wir es nicht mittlerweile besser wissen? Die Antwort ist einfach: Es fehlt uns die Zeit. Zeit, für Gelassenheit, Zeit für Imperfektion und vor allem die Zeit, uns von dem Wunschbild der perfekten Weihnacht zu verabschieden, das wir uns alle Jahre wieder selbst zeichnen.

 

Weihnachtsstressmenschen erkennt man an folgenden, typischen Aussagen (meist mantraartig wiederholend): „Und dann muss ich noch...und dann brauch' ich noch...und dann sollte ich unbedingt...“ Als Wunderwaffe dagegen hat sich dieses Jahr ein ganz simpler Satz bewährt: „Und dann machen wir es uns gemütlich“. Frei nach Loriot zaubert man so dem hektischen Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht – und sei es nur für den Bruchteil einer Sekunde, bevor er wieder im Konsumkosmos verschwindet.

 

Ja, wir wissen es besser. Ja, es ist jedes Jahr dasselbe. Und trotzdem wollen wir auch dieses Mal wieder wundervolle Weihnachten feiern. Aber perfekt müssen sie nicht sein. Den Einkaufszettel nehme ich morgen zur Sicherheit aber trotzdem mal mit...